Claudia Haak 

Der Sinn des Lebens

Den Sinn des Lebens findet man nicht, man gibt ihn sich.

Fragst du dich plötzlich, worauf das Leben zielt? Bist du mit deinem Lebensstil unzufrieden oder langweilen dich die Tätigkeiten und Menschen, die bislang dein Leben ausgefüllt haben? Bist du es leid, dich mit denselben alten Problemen rumzuschlagen, ganz gleich, ob es sich dabei um deine Gesundheit, Beziehungen, Arbeit oder Finanzen handelt und willst du endlich frei sein? Stellst du frühere Entscheidungen in Frage? Fragst du dich nach dem Sinn des Lebens?

Wenn du die meisten dieser Fragen mit Ja beantwortest, wird es Zeit, sich der aktuellen Lebensstrukturen bewusst zu werden, Gutes zu bewahren und nicht mehr Brauchbares zu verabschieden. Dazu blickst du zurück, um zu verstehen, wie du an diesen Punkt deines Lebens gelangt bist und nach vorne, um zu sehen, wie es weitergeht.

Am besten akzeptierst du, wo du jetzt im Leben stehst, findest neue Möglichkeiten mit den Herausforderungen umzugehen und schaust hoffnungsvoll in die Zukunft.

Wer verlorene Gelegenheiten beklagt oder sich um die abnehmende Gesundheit sorgt ist in Gefahr, auf eine Lebenskrise zuzugehen. Du erkennst die Gefahr daran, dass du anfängst, deine Sichtweise zu verengen und auf das blickst, was verloren ist, statt auf das, was du erreicht hast.

Wir werden mit unseren früheren Zielen und Vorstellungen, wie unser Leben aussehen sollte, konfrontiert. Was haben wir tatsächlich erreichen und umsetzen können, was muss als Wunschvorstellung abgehakt werden? Die Ziele sollten neu definiert und der gegenwärtigen Realität angepasst werden. Das kann ein schmerzhafter Prozess sein. 

Wenn das Leben bislang wie eine langweilige Routine erschien, drängt sich die bohrende Frage auf: „Soll das alles gewesen sein? “   

Häufig entsteht erst durch Hartnäckigkeit die Liebe zu einer Tätigkeit. Denn erst ab einem gewissen Kenntnis- oder Leistungsniveau erlangt man vollständiges Verständnis und ist plötzlich mit Leidenschaft dabei. Optimismus hilft an einer Sache dranzubleiben. Die Erfolgreichen glauben einfach daran, dass sie am Ende gewinnen.

Flow nennen Psychologen diesen wunderbaren Zustand, in dem man sich völlig eins fühlt mit dem, was man tut. Im Flow lässt man sich angstfrei auf Herausforderungen ein und schafft Dinge, die man sich sonst nicht zutrauen würde.

Man ist, was man denkt bzw. man ist jetzt, was man früher gedacht hat. Es gibt eine Art Formel: Der Verlauf meines Lebens ist die Summe meiner Gedanken. Sind meine Gedanken positiv, konstruktiv und zielgerichtet, ist es mein Leben auch. Jeder Mensch ist der Meister über seine Gedanken bzw. jeder Mensch muss lernen, der Herr über seine Gedanken zu werden, denn negative Gedanken ziehen Negatives an!

Hierzu eine kleine Geschichte die zum Nachdenken anregen soll: 

Es war einmal eine Gruppe von Fröschen, die einen Wettlauf machen wollten. Ihr Ziel war es, die Spitze eines hohen Turmes zu erreichen. Viele Zuschauer hatten sich bereits versammelt, um diesen Wettlauf zu sehen und sie anzufeuern. Das Rennen konnte beginnen. Ehrlich gesagt: Von den Zuschauern glaubte niemand so recht daran, dass es möglich sei, dass die Frösche diesen hohen Gipfel erreichen konnten. Alles, was man hören konnte, waren Aussprüche wie: „Ach, wie anstrengend! Die werden sicher NIE ankommen!“ oder „Das können sie gar nicht schaffen, der Turm ist viel zu hoch!“

Die Frösche begannen, zu resignieren...außer einem, der kraftvoll weiter kletterte. Die Leute riefen weiter: „Das ist viel zu anstrengend! Das kann niemand schaffen!“ Immer mehr Frösche verließ die Kraft und sie gaben auf, aber der eine Frosch kletterte immer noch weiter. ER wollte einfach nicht aufgeben! Am Ende hatten alle aufgehört weiter zu klettern, außer diesem einen Frosch, der mit enormem Kraftaufwand als Einziger den Gipfel des Turmes erreichte! Jetzt wollten die anderen Mitstreiter natürlich wissen, wie er das denn schaffen konnte. Einer von ihnen ging auf ihn zu, um ihn zu fragen, wie er es geschafft hatte, diese enorme Leistung zu bringen und bis ans Ziel zu kommen. Es stellte sich heraus: DER GEWINNER WAR TAUB!

Und die Moral von der Geschichte lautet: Höre niemals auf Leute, die die schlechte Angewohnheit haben, immer negativ und pessimistisch zu sein, denn sie stehlen dir deine schönsten Wünsche und Hoffnungen, die du in deinem Herzen trägst! Denke immer an die Macht der Worte und Gedanken, denn alles was du hörst und liest, beeinflusst dein Handeln.

Eine einzige negative Unterhaltung reicht oft aus, um den eigenen Optimismus für Tage zu verlieren. Reduziere daher Begegnungen mit Schwarzsehern auf ein Minimum und pflege stattdessen den Kontakt mit Menschen, die dich mögen.

Studien zeigen, dass lebenslustige Menschen auch deshalb positiver durchs Leben gehen, weil sie sich bei Rückschlägen auf ein gutes soziales Netz verlassen können. Wer Freundschaften pflegt, hat in Krisen die Sicherheit, wieder aufgefangen zu werden.

Eine Befragung von Menschen am Ende ihres Lebens darüber, ob es in ihrem Leben etwas gäbe, was sie bereut hätten, ergab in der Summe folgende Antwort: Das Einzige, was man in seinem Leben bereut, sind die Risiken, die man nicht eingegangen ist. Also ist es nicht besser, etwas versucht und versagt zu haben, als sich den Rest des Lebens fragen zu müssen, wie es gewesen wäre, wenn man es versucht hätte? Aber zu wagen verursacht Angst. Wenn ich aber nichts wage, verliere ich mich selbst. Vielleicht ist Erfolg, das zu bekommen, was man will. Erfüllung jedoch ist, das zu wollen, was man bekommt!

Das Leben bedeutet Veränderung. Es ist ein Prozess, den wir immer und immer wieder durchlaufen müssen, um zu wachsen und uns zu verändern, um ein Gespür für den Sinn und die Richtung unseres Lebens aufrechtzuerhalten und um nicht in Verhaltensmuster zu fallen, die uns von dort zurückhalten, wo wir gerne wären.

Vielleicht befindest du dich an einem Punkt in deinem Leben, an dem du von alten Mustern erdrückt wirst und die Person, die du bisher warst, nicht für den Rest deines Lebens sein möchtest. Wenn du das Gefühl hast, fast alles zu besitzen, was man sich wünschen kann, aber dir immer noch die Erfüllung in deinem Leben fehlt, dann solltest du dich auf die Suche begeben.

Ein junger Mann irrte jeden Morgen durch einen Park. Für ihn hatte das Leben keinen Sinn mehr. Er hatte alles verloren was er besessen hatte, seinen Job, seine Frau, seine Hoffnungen und Ideale auf ein erfülltes Leben.

Bei seinem Spaziergang nahm er plötzlich eine Riesenschar Krähen war. Sie bevölkerten die Bäume im Park. Da fragte er sich, was wohl der Sinn des Lebens dieser Krähen sei. Er befragte einen Vogelexperten. Dieser erklärte ihm, dass die Krähen in Deutschland überwinterten, weil bei uns im Herbst so viele Äcker brachlägen. Hier in Deutschland müssten die Krähen nicht verhungern. Im Frühjahr flögen sie dann in ihr Heimatland zurück.

Vielleicht sollte ich es wie die Krähen machen und in ein anderes Land gehen, wenn ich hier nicht mehr leben kann, dachte der Mann. Er bewarb sich auf eine Stelle in Afrika und lernte den Hunger kennen. Er war am Ziel seiner Reise. Der Suchende war angekommen. Die Bilder der hungernden Kinder vergaß er nie wieder. Als er nach Jahren nach Deutschland zurückkehrte, kämpfte er gegen den Hunger in Afrika. Er gründete einen Verein und vermittelte Patenschaften. Er hatte den Sinn seines Lebens gefunden: hungernden Kindern zu helfen.

Der Weg zum Ziel, zu einem mit Sinn erfüllten Leben, wird uns manchmal auf ungewöhnliche Weise gezeigt. Wir müssen nur die Augen für solche Zeichen offenhalten.

Hast du Glück oder bist du glücklich?

Glück haben und glücklich sein ist ein großer Unterschied. Wer nach dem Haben strebt, versäumt oft das „Glücklichsein“.

Glück haben wird oft an äußeren Merkmalen (Statussymbolen) festgemacht, an Haus und Auto oder Partnern und Kindern. Glück haben geht häufig mit kaufen, konsumieren und präsentieren einher. Dagegen ist glücklich sein davon unabhängig. Ob du nun viel oder wenig hast, ist nicht relevant, denn du bewegst dich auf einer anderen Ebene, in einer seelischen Dimension. Dieser Dimension ist es ziemlich egal, ob du viel oder wenig hast, denn materieller Besitz spielt hier nur eine geringe Rolle.

Es geht darum, wie du dich selbst fühlst, wie verbunden du mit deiner Seele bist, denn einzig und allein sie ist die Quelle für Lebensglück. Nicht im Glück haben (indem Besitzgewinne verbucht werden), sondern im Glücklichsein liegt dein seelisches Wohlbefinden.

Es geht also um das Sein, und das ist unabhängig von wirtschaftlichen Aspekten des Habens und ehrgeizigen Strebens nach noch mehr Besitz, Fitness, Reichtum und so weiter. Glück haben zu wollen ist ein Fass ohne Boden, denn noch mehr haben wollen kannst du jederzeit: noch ein Grundstück, noch ein Haus, noch weitere Grundstücke und Häuser, noch eine Firma kaufen, noch mehr Aktien erwerben, die sich erfolgreich entwickeln. Aber jenseits dessen liegt das Glücklichsein. Wenn du dieses Stadium erreicht hast, dann bist du da angekommen, wohin alle diese ehrgeizigen, wirtschaftlich orientierten Erfolgsmenschen im Grunde streben. Glück lässt sich nur finden, indem wir uns nicht ans Haben klammern, sondern zum Sein gelangen.

Hier noch drei Denkansätze

Wer bist du, wenn du bist, was du hast und dann verlierst was du hast?

Wenn du bist, wer du bist und nicht, was du hast, kann dich niemand berauben.

Wolltest du, was du hast, dann hättest du, was du willst. Da du aber nie willst, was du hast, hast du nie, was du willst!

Oftmals können Menschen erst nach Schicksalsschlägen in ihrem Leben einen Sinn erkennen. Wenn negative Erfahrungen, die mit Trauer, Verzweiflung und Angst verbunden waren, bewältigt werden konnten, wird die wahre Bedeutung des Daseins sichtbar.

Doch auch der umgekehrte Fall trifft zu. Positive Gefühle führen dazu, dass man einen Sinn im Leben erkennt. Das hat ein Team um die Psychologin Laura King von der Universität von Missouri Columbia herausgefunden. Die Erkenntnis der US-Psychologen: Ein „sinnvolles“ Leben ergibt sich aus der Summe bedeutungsvoller Tage, die von positiven Emotionen geprägt sind.

Die Wissenschaftler haben in sechs, teilweise zwei Jahre andauernden Studien viele hundert Versuchsteilnehmer untersucht. Erfasst wurden ihre tägliche Stimmung, bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie beispielsweise ein verschlossener oder extravertierter Charakter sowie Angaben zum Sinn des Lebens.

Wichtigstes Ergebnis: Die tägliche Stimmung beeinflusst eindeutig die Erfahrung von Lebenssinn. Tage mit starken positiven Emotionen werden als bedeutungsvoll gewertet. Im Laborexperiment konnten positiv eingestellte Leute auch viel besser als negativ gestimmte Menschen beurteilen, ob vorgegebene Aufgaben sinnvoll waren oder nicht.

Auf welche Weise positive Emotionen die Fähigkeit beeinflussen, Bedeutung im Leben zu erkennen, liegt noch im Dunkeln. King und ihre Kollegen vermuten, dass positive Emotionen wie ein Stoppsignal wirken: Die weitere, zuweilen quälende Suche nach dem Sinn des Lebens wird eingestellt, weil man glaubt ihn schon gefunden zu haben.

Der Psychologe Heiko Ernst rät, sich jeden Tag die Momente zu vergegenwärtigen, für die man dankbar ist: zärtliche Minuten mit dem Partner/in, eine freundliche Begegnung, ein Erfolgserlebnis des Kindes. Allein die Beschäftigung mit Glücksmomenten kann unser tägliches Glücksempfinden verdoppeln.

Ob Diäten, schwierige Aufgaben im Job oder Kraftproben im Sport. Je mehr Herausforderungen wir annehmen und je hartnäckiger wir versuchen, sie zu bestehen, desto aktiver ist das Gehirn. Hirnforscher Prof. Gerald Hüther: „Es knüpft mit jeder Aufgabe eine neue Verbindung – das beste Training zum täglichen Glücklichsein.“

Glück erwächst aus der Tatsache, dass man für den glücklichen Moment eigentlich gar nichts benötigt. Glück ist eine Leistung der Versenkung, Einsinken in eine Stimmung, eine Landschaft, ein Gefühl. Ein ungeheuer intensives Erlebnis, das unser Gehirn für immer in der Schatzkiste abspeichert. Allein die Erinnerung daran beglückt.

Der führende Glücksforscher Martin Seligman ist sogar davon überzeugt, dass Glück zum größten Teil nicht aus Genüssen besteht, sondern aus den guten Erinnerungen daran, also aus dem Fundus gelungener Lebensmomente, die uns im Rückblick befriedigen und das Gefühl geben, glückliche Menschen zu sein. Je mehr lustvoller Momente wir im Alltag sammeln, desto weniger haben wir das Gefühl, das Leben würde an uns vorbeirauschen. Glück stellt sich auch durch die Fähigkeit zu genießen ein, in den Momenten, in denen wir nicht nur leisten und streben, sondern lockerlassen und uns des Lebens freuen.

Wir müssen unser Leben nicht neu erfinden, um mehr vom Tag zu haben, es langt meist schon, die Wahrnehmung zu schärfen und mehr Aufmerksamkeit an den Tag zu legen, um sich für die täglichen Glücksmomente offen zu halten.

Die Forschung besagt sogar, dass wir am glücklichsten sind, wenn wir uns sehr angestrengt und etwas Schwieriges geschafft haben, durch Selbstüberwindung und Konzentration. Zu einem glückversprechenden Lebensentwurf gehört deshalb auch immer mindestens ein größeres Ziel. Jeder Etappensieg auf dem Weg dahin schenkt intensive Lebensfreude. Genauso wie jeder Kilometer, den ein Läufer länger durchhält. 

Insbesondere locken Bewegungen in der Natur den Glücksbotenstoff Serotonin an, die Voraussetzung für neue Energie, z.B. Gartenarbeit oder Waldspaziergänge. Die Voraussetzung für wahres Glück ist jedoch Gelassenheit. Hastige, suchende Menschen haben diese Begabung zum Glück nicht.

Nichts hält uns seelisch so gesund wie Freunde, zeigen Studien des Psychologen Martin Seligmann. Sie machen widerstandsfähig gegen Stress, sind Rettungsanker in Krisen und jede vergnügte und anregende Stunde mit ihnen löst intensive Empfindungen aus. Schon ein einziger guter Freund hebt den Glückslevel um 30 Prozent.

Der Psychologe Robert Frank von der Cornell Universität hat herausgefunden: Wer häufig etwas riskiert und Grenzerfahrungen macht, steigert seine Glücksfähigkeit um bis zu 60 Prozent. Jedes überstandene Wagnis belohnt das Gehirn mit Gefühlen größter Befriedigung.

Nicht ein Leben in Luxus, sondern ein Leben mit Leidenschaft macht glücklich und das Leben jeden Tag lebenswert, ergab eine Langzeitstudie des US-Psychologen David G.Myers. „Das Geheimnis eines guten Lebens ist, seinen täglichen Pflichten mit Spaß und Engagement nachzugehen.“

Untersuchungen zeigten, dass eine ästhetische Umgebung – oft Naturidyllen, aber auch harmonisch gestaltete Wohnräume oder Büros – und stressarme, ausgeglichene Partnerschaften das Wohlbefinden sehr deutlich positiv beeinflussen, und dass auch körperliche Fitness – etwa bei sportlichen Leistungen – als angenehm und glücksfördernd empfunden wird. Trotz des förderlichen Einflusses der genannten äußeren Bedingungen kamen alle Forschungsergebnisse zu dem Schluss, dass Glück relativ wenige Ursachen braucht, sondern vielmehr in der Person und Einstellung des Erlebenden gesucht werden muss.

Die Forschungen Ed Dieners konnten zeigen, dass das häufigere und in kürzeren zeitlichen Abständen aufeinander folgende Erleben solche kleiner und sanfter Glückstimulantien sich eher zu einem Glücksempfinden verdichtet, als extrem intensive, aber länger zurückliegende „Glücksgipfel“, die oft genug durch einen Absturz in den dazu kontrastierenden, weniger befriedigenden Alltag kompensiert werden. Kleine, aber dauernde Reize schlagen danach eindeutig die Intensität des Reizes.

Als besonders relevant für Wohlbefinden und Glück zeigte sich in Befragungen der Umstand, ob der Mensch die Gabe entwickelt, sein Leben als sinnvoll zu betrachten. Wer persönlich einen Lebenssinn sieht, beschreibt sich in aller Regel glücklicher als der nüchterne Realist, der keine Sinngebende Perspektive für sich entdeckt hat, sondern das Leben nur unter der Zweckmäßigkeit betrachtet.

Wirkliches Glück ist nicht egoistisch. Wer mit Freude erfüllt ist, der will das auch mitteilen. Glück überwindet die Begrenzung des Egos. Das kann in der Beziehung zu anderen Menschen geschehen oder bei einem überwältigenden Naturerlebnis. Wenn du etwa die Sonne im Meer untergehen siehst oder dir nachts eine Sternschnuppe bis ins Herz fliegt – das ist eine Kraft, die Grenzen niederreißt und dich mit unbändiger Lebenslust erfüllt. Und die solltest du mit möglichst vielen Menschen teilen.

Wir neigen dazu, Glück an Bedingungen zu knüpfen, fand Glücksexperte Prof. James Ogilvy heraus, z.B. wenn ich einen Job habe, wenn die Schulden getilgt sind. Wahres Glück aber findet im Hier und Jetzt statt. Wenn wir die Realität akzeptieren und beginnen, sie zu lieben.  

Bestandsaufnahme

Auf der Suche nach dem Sinn deines Lebens benötigst du Zeit und Ruhe. Der Alltag lässt diese Sinnsuche nicht zu. Zu viele Dinge beschäftigen uns, die getan und besorgt werden müssen. Abends, wenn vielleicht die Zeit der Muße und Ruhe wäre, sind wir zu müde um uns mit solch tiefgreifenden Dingen zu beschäftigen.

Lege einen Tag der Woche für eine Ruhestunde fest. Zu dieser Zeit bist du nicht erreichbar. In den ersten 10 Minuten schießen dir wahrscheinlich alle möglichen Alltagsgedanken durch den Kopf, was noch zu erledigen wäre, was du vergessen hast. Doch dann wirst du ruhiger und kannst deine Gedanken steuern. Hilfreich ist ein Aufschreiben der Gedanken am Ende der Ruhezeit.

Bevor du einen sinnerfüllten Lebensstil wählen kannst, musst du zuerst wissen, was du willst. Anders ausgedrückt, wenn du nicht weißt was du willst, wie kannst du dann wissen, ob du es bekommen hast? Aber noch vor dem Wissen, was du willst steht die Frage, warum du es willst.

Es gibt einige Fragestellungen, mit denen man in jeder Krise in unterschiedlicher Formulierung konfrontiert ist: Was habe ich eigentlich die ganzen Jahre gemacht? Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich die nächsten Jahre tun? Wie will ich weiterleben? Wie kann ich das umsetzen? Was ist der Sinn all dessen was ich tue? Dieser Sinn ist nämlich der Grund für dein Dasein, deine Antwort auf die Frage: „Warum stehe ich morgens auf? “

Stelle dich deinen Ängsten, z.B. der Angst ungenutzt verborgene Talente auf der Strecke gelassen zu haben oder der Angst, das Angebot Leben nicht voll ausgeschöpft zu haben. Indem du dich deinen Ängsten stellst, definierst du deine Aufgaben im Leben neu und konzentrierst dich auf die Dinge, die wesentlich sind.

Entscheidend dafür, dass du gereift aus der Krise hervorgehest ist, dass du diesen Fragen nicht ausweichst. Finde tragfähige Antworten und du hast den Schlüssel für eine bessere Zukunft in der Hand.

Entdecke deine Talente und Fähigkeiten

Zunächst gehen wir in die Vergangenheit. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, welche Begabungen und Talente du von deiner Familie geerbt hast? Was konnten deine Großmutter oder dein Großvater besonders gut, was dein Vater, deine Mutter, deine Geschwister, Onkel und Tanten? Und welche dieser Begabungen stecken auch in dir? Wenn du dies nicht weißt, frage nach! Vielleicht war deine Großmutter besonders musikalisch oder dein Großvater besonders sportlich. Was ist dein familiäres Erbe?

Als nächstes skizziere bitte deinen Ausbildungsweg. Welche Fähigkeiten hast du dir über Ausbildung, Studium oder sonstige Bildungsmaßnahmen erworben?

Wenn du nun dein derzeitiges Tätigkeitsgebiet deinen Fähigkeiten gegenüberstellst, welche Fähigkeit hast du bisher nicht umgesetzt bzw. ausgelebt? Wenn du alle Möglichkeiten hättest (zeitliche, räumliche, monetäre) wie könntest du diese Fähigkeiten einsetzen? Was hindert dich an der Umsetzung? Wenn du kreativ bist, finde Wege deine Kreativität zu leben, wenn du musikalisch bist, lasse Musik in dein Leben, wenn du gut erklären kannst und gerne Wissen vermittelst, suche dir Schüler. Mit anderen Worten setze deine Fähigkeiten nutzbringend ein. Schaffe einen Mehrwert und du kommst dem Gefühl eines erfüllten Lebens näher.

Finde deine Berufung. In dem Wort Berufung ist das Wort Ruf enthalten. Also wozu ruft es dich? Wohin zieht es dich? Indem du diesem Ruf folgst, findest du Erfüllung. 

Hast du Wünsche?

„Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden. Was wir können und möchten, stellt sich unserer Einbildungskraft außer uns und in der Zukunft dar; wir fühlen eine Sehnsucht nach dem, was wir schon im Stillen besitzen. So verwandelt ein leidenschaftliches Vorausgreifen das wahrhaft Mögliche in ein erträumtes Wirkliches“ sagte Goethe in „Dichtung und Wahrheit“. Am Anfang des Weges steht immer das Bewusstmachen unserer Wünsche.

Zunächst solltest du dir deiner Wünsche bewusstwerden. Dieser Wunsch kann klein oder groß sein, nur durch harte Arbeit zu erreichen oder relativ leicht. Welcher Wunsch liegt dir am Herzen? Was wolltest du dir immer schon einmal erfüllen? Das kann die Ballonfahrt sein oder das Weihnachtsshopping in New York. Vielleicht aber auch die Aussprache oder Versöhnung mit einem wichtigen Menschen oder der Strandkorb im Garten.

Kreiere deinen Wunsch vor deinem geistigen Auge. Wie würde er aussehen? Fantasiere und zwar so konkret wie möglich. So als könntest du es förmlich sehen, riechen, hören, schmecken und fühlen. Wenn du ein Bild deines Wunsches hast, lasse dieses Bild immer wieder vor deinem geistigen Auge entstehen bis es dein Unterbewusstsein registriert hat.

Wichtig ist, dass es ein Wunsch ist, bei dem du eine Leidenschaft verspürst. Eine innere Kraft gleich einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch ist und dessen Lava mit aller Kraft nach außen drängt. Diese Kraft, diesen starken Drang, deinen Wunsch zu realisieren, musst du spüren. Welches sind die Dinge, nach denen du verrückt bist, denen du in deinen Tagträumen nachhängst, für die du gerne mehr Zeit hättest, um Energie hineinzulegen? Was muss in der Welt getan werden, wofür du gerne deine Talente einsetzen würdest? Welches sind die Hauptbereiche, in die du gerne deine Talente investieren würdest? Wenn deine Wünsche sprechen könnten, was würden sie sagen? Wo fließt deine Energie hin?

Und hüte dich vor negativen Begleitgedanken wie etwa der Angst, zu alt, zu jung oder zu unerfahren zu sein oder zu wenig Mut zu haben. Denke an die Macht deiner Gedanken: WER DENKT, ETWAS NICHT ZU KÖNNEN BEHÄLT AM ENDE MEISTENS RECHT! Und dass willst du doch sicherlich nicht.

Du darfst eines nie vergessen. Du wirst, was du denkst. Dein Leben wird so, wie du es dir ausmalst. Das ist der Punkt, an dem du ansetzen musst. Denn dein Denken in der Gegenwart bildet die Grundlage für alles, was in der Zukunft geschehen wird. Mit der Angst vor der Zukunft machst du zuerst einmal die Gegenwart zunichte. Und damit droht die Zukunft sowieso zu kippen. Viel wichtiger wäre es, Vertrauen zu üben in die eigenen Fähigkeiten, in Gott und die Welt. Dann wirst du schon zurechtkommen mit dem, was dir das Leben auferlegt.

Wenn du also deine Wünsche gerne realisieren möchtest, solltest du fest an deren Erfüllung glauben.

Hast du einen Lebenstraum?

Der erste Schritt ist zu träumen, denn es hat die richtige Energie.

Welches sind deine Träume und welche Ängste haben dich bisher blockiert sie zu leben? Es gibt diesen Spruch: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume. Was wolltest du als Kind werden? Und was ist daraus geworden? Träume doch einfach mal dein Leben. Wie viele deiner Träume hast du bereits umgesetzt? Wenn du nur noch eine begrenzte Zeit zu leben hättest, was würdest du noch tun wollen? Hättest du ein erfülltes Leben gehabt? Wenn nein, was hat gefehlt und was hindert dich daran es zu erwerben?

Was für Träume schlummern in dir? Wie sieht dein berufliches Leben im Traum aus, wer sind die Menschen, denen du etwas Gutes tun willst, wer ist deine Zielgruppe und was willst du erreichen?

Um aus all deinen Wünschen und Träumen deinen Lebenstraum zu filtern erstelle am besten eine Wunschliste unterteilt nach Lebensbereichen (z.B. familiär, finanziell, geistig, sportlich, gesellschaftlich, beruflich, deine Freizeit betreffend und Sonstiges).

Nun starte ein Gedankenexperiment: Wenn es in deinem Leben hart auf hart käme und du aus irgendwelchen Gründen zwischen zwei Wünschen wählen müsstest – für welchen würdest du dich entscheiden? Also z.B. der familiäre oder finanzielle Wunsch. Der Sieger tritt dann gegen den nächsten Lebensbereich an z.B. den Wunsch aus dem sportlichen Lebensbereich. Am Ende – beim Finale -  bleiben zwei Wünsche übrig aus denen du dann deinen Lebenstraum wählst.

Entwerfe eine Vision deines „geträumten“ Lebens

Nachdem du deine Lebensvision geträumt hast, solltest du diese auch dokumentieren. Hierbei sollten alle Bereiche wie z.B. Beruf, Familie oder Freizeit abgedeckt sein.

Bei deiner Dokumentierung hast du mehrere Möglichkeiten. Du kannst ein Fotoalbum für dein zukünftiges Leben anlegen mit Kommentaren, selbst entworfenen Bildern, Fotos oder Zeitungsausschnitten. Hierbei kannst du eine Unterteilung nach Lebensbereichen z.B. Haus, Beruf, Familie, Freizeit, Arbeit etc. vornehmen. Vielleicht dokumentierst du den gewünschten Zeitpunkt für die Erreichung deiner Ziele, also z.B. New York Reise spätestens im Jahr 2024.

In jedem Fall hast du damit eines erreicht, du hast bewusst über deine Lebensziele, - wünsche und -träume nachgedacht und damit das Gefühl zurück gewonnen dein Leben selbst zu bestimmen. Lebe die Vision deines Lebens und nicht die Vision, die andere eventuell für dich vorgesehen haben. Es ist dein Leben. Alles ist jetzt!    

Bei Jemandem der seine Wünsche erkennt und sinnvoll auf deren Erfüllung hinarbeitet, stehen Gefühle, Gedanken und Handlungen miteinander in Einklang, und er hat innere Harmonie erreicht.  

Der Sinn des Lebens

Die erste Hälfte unseres Lebens ist geprägt vom Streben nach Erfolg. Wir streben nach Erfolg im Beruf und im Privatleben z.B. durch Gründung einer Familie oder den Bau eines eigenen Hauses. Alles im Sinne des Werbeslogans „mein Haus, mein Boot, meine Frau...“ bewerten wir ein erfülltes Leben rein materiell nach Status und Besitz. Oft bleibt dabei wenig Zeit zur Innenschau. Man wird gelebt und geprägt durch Erwartungen der Gesellschaft, der Firma, der Familie und von Freunden.

Frage dich einmal bewusst, ob es tatsächlich dein Leben ist was du lebst. Oder lebst du die Erwartungen der anderen? Vielleicht, weil es immer so war oder, weil es sich so ergeben hat bzw. bequem ist. Es gibt eine Menge Gründe.

Stelle dir immer wieder die Frage: „Warum tue ich das?“ Wenn du nicht fragst, wirst du es nicht wissen und wenn du es nicht weißt, kannst du es nicht ändern. Warum tust du diese Arbeit? Warum hast du diese Beziehung? Warum lebst du, wo du lebst?

Wenn du dein Leben selbst gestalten dürftest (mit allen Mitteln und Personen die du dafür brauchst) wie sähe es aus? An welchem Ort würdest du leben wollen, welchen Job würdest du tun wollen und mit welchem Menschen würdest du dein Leben teilen?

Diese bewusste Gegenüberstellung von Wirklichkeit und Traum ist enorm wichtig und öffnet dich für die zweite Lebenshälfte ab ca. 50 Jahren. Jetzt muss nämlich alles einen Sinn ergeben, wonach du strebst. Der reine Besitz füllt dich plötzlich nicht mehr aus, befriedigt dich nicht mehr. Du forschst und suchst nach mehr, eben mehr Sinn deines Handelns. Du willst das wirklich Wichtige tun und inneren Frieden finden. 

Stell dir vor, du bist nackt auf diese Welt gekommen und was du jetzt deinen Besitz nennst, sind Spielsachen, die du vom Leben bekommen hast. Du wirst nichts davon mitnehmen wollen und können. Alles bleibt hier. Wenn du gehst kommt alles in die Spielkiste zurück. 

Die Frage nach dem Sinn des Lebens beschäftigt uns so sehr, da wir nur schwer ertragen können, völlig sinnlos auf dieser Erde zu sein. Wenn du dir am Ende deines Lebens den Vorwurf machen musst, dich nicht selbst ernst genommen zu haben, gibt es keine zweite Chance. Du hast nur dieses eine Leben.

„Der Sinn des Lebens liegt, glaube ich, darin, Glück zu suchen und Leiden zu überwinden“, sagte der Dalai Lama, das geistige Oberhaupt der Buddhisten. „Denn nur auf der Basis von Hoffnung überleben wir. Hoffnung ist ein Zustand des Geistes, der nach etwas Positivem, Wertvollem trachtet, und der Zweck des Lebens ist es, dieses Glück, dieses Gute anzustreben.“

Eine mögliche Definition für den Sinn des Lebens – aus unbekannter Quelle – lautet:

                       Der Sinn des Lebens besteht darin, Sinnvolles zu tun.

                        Sinnvoll ist die Beschäftigung, die für einen selbst oder

                        andere Menschen, möglichst sogar für alle Menschen nützlich ist.

                        Demnach besteht der Sinn des Lebens darin, nutzbringend zu

                        wirken und für möglichst viele Menschen Mehrwert zu bieten und 

                        Gutes zu bewirken.

Ein Sinn ist kein Ziel. Ein Ziel ist etwas, das du erreichen kannst. Der Sinn wird nie erreicht. Er existiert vor dir und lebt weiter, wenn du nicht mehr da bist. Der Sinn ist eine Richtung – wie zum Beispiel Westen. Egal wie weit du nach Westen gehst, es gibt immer noch mehr Westen zu bereisen, und wie eine Richtung hilft dir der Sinn zu wählen, wohin du auf deiner Route gehst. Der Sinn ist dein Leitstern, dein persönlicher Kompass für die Wahrheit.     

Lebensperioden

Unser Leben kann in mehrere Lebensperioden oder -zyklen unterteilt werden. In Anlehnung an die Bibel, wo die Zahl Sieben eine wichtige Rolle spielt (z.B. die sieben Tage der Schöpfung) teilen wir das Leben in Sieben-Jahres-Zyklen ein. Im Alter von ca. 7 Jahren kamst du in die Schule, mit 14 Jahren wurdest du konfirmiert oder gefirmt. Mit 21 Jahren wird größtenteils die schulische Ausbildung beendet, mit 28 Jahren beenden die Studenten ihr Studium, mit 35 Jahren stehen wir mitten im Berufs- und/oder Familienleben und mit 42 Jahren bekommen viele Menschen ihre Midlife-Crisis. Den Sieben-Jahres-Zyklus kannst du beliebig fortführen.

In welchem 7-Jahreszyklus befindest du dich zurzeit? Erstelle eine Tabelle über die folgenden Jahreszyklen deines Lebens und gib diesen eine Überschrift. Was willst du am Ende dieser Zeit erreicht haben? Sollte es dir nicht gelingen, für eine Periode eine Überschrift zu finden, so hast du bereits die wichtige Erkenntnis gewonnen, dass es dringend notwendig ist, über diese unklare Periode deines Lebens nachzudenken.   

Die einzelnen Perioden kannst du noch nach Lebensbereichen unterteilen, z.B. Beruf, Familie, Freizeit, Sport. Vielleicht möchtest du die nächstfolgende Sieben-Jahresperiode auch in Jahresperioden unterteilen und davon die erste Jahresperiode in vier Quartale. Dann kannst du das Sieben-Jahres-Ziel in Jahresziele und diese wiederum in Quartalsziele unterteilen und schon im Vorfeld kontrollieren, ob und inwieweit du deinem Ziel nähergekommen bist. Deine Entwicklung ist dann leicht ablesbar. Und denke an dein Zielfoto im Kopf. Dieses Foto sollte dich motivieren.

Für das Erreichen von Etappen- oder Hauptzielen solltest du dich dann auch belohnen. Wenn du willst, schreibe die Belohnung direkt mit in die Tabelle. Dies kann ein Kinobesuch, eine CD, ein Saunabesuch, eine besondere Reise oder etwas völlig Verrücktes sein. Je nachdem was es dir wert ist.

Aber achte darauf, der Weg ist letztendlich das Ziel und vielleicht merkst du beim Gehen des Weges, dass dein Ziel eigentlich ein anderes ist. Vielleicht stellst du nach einer Weile fest, dass dir der Weg zu mühsam und anstrengend ist um dein Ziel zu erreichen. Vielleicht erscheint dir das zu erreichende Ziel nicht lohnenswert. Vielleicht entdeckst du am Wegesrand etwas viel Interessanteres und dein Ziel verändert sich. Es nützt also nichts den Weg nur zu sehen, du musst ihn auch gehen. Denn dein Lebensweg entsteht durch BEGEHEN nicht durch BETRACHTEN. Ob eine Sache gelingt erfährst du nicht, wenn du darüber nachdenkst, sondern nur, wenn du es ausprobierst. Lass dich ein auf den Prozess des Lebens und bleibe flexibel und neugierig. John Lennon hat einmal gesagt: „Leben ist das, was passiert während du dabei bist Pläne zu schmieden.“

Die Freiheit des Weges

Wenn man den Umgang der Menschen mit der Midlife-Crisis beobachtet, könnte fast der Eindruck entstehen an einer Weggabelung angekommen zu sein. Die einen resignieren oder verbittern langsam, weil sie ihre Träume und Ziele, die sie als junger Mensch hatten, nicht in die Realität umsetzen konnten oder vieles wieder verloren haben und somit nur noch wenig Perspektive für sich erkennen. Die anderen hinterfragen die belastenden, nicht mehr passenden Bereiche und reißen das Ruder noch mal herum. Sie führen konstruktive Veränderungen dort herbei, wo es für sie nötig ist.

„Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel“ sagte Charles Darwin und „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – so lautet die Titelseite von Hermann Hesses Gedicht „Stufen“. Wer träumt ihn nicht, ab und zu, den Traum vom absoluten Neuanfang? Einfach aus dem Reisebus aussteigen und sich eine alte italienische Villa mieten, wie Diane Lange in dem Film „Unter der Sonne der Toskana “ oder wie Paul Gauguin, der mit Anfang 40 bereits seit Jahren im Finanzgeschäft tätig war, bis ihn eine Wirtschaftskrise zwang, sein Leben neu zu überdenken und er in die Südsee flüchtete und Maler wurde. Die wahren Neuanfänge sind selten so spektakulär, steckt doch schon das gewöhnliche Leben voller Umbrüche: Das fängt an mit der Schule, mit Ausbildung, Studium und Beruf, mit wechselnden Freundschaften, Umzügen und Liebhabern. Es geht weiter mit der Hochzeit, mit einem ersten und einem zweiten Kind. Jedes Mal und jedes Mal wieder solltest du dich fragen, ob es das ist, was du willst, ob sich das Leben richtig anfühlt, wie du es lebst. Und dir eine ehrliche Antwort darauf geben. Denn wahre Neuanfänge entstehen oft aus einer Situation, die wir selbst nicht mehr als stimmig empfinden. 

Notwendige Bestandteile für einen Neuanfang sind unter anderem Humor, Motivation und Unterstützung von Freunden. Das Wichtigste aber bei einem Schritt ins dunkle Unbekannte: „Erst einmal anfangen“. Joanne K.Rowling hat ihren kompletten ersten Roman schließlich auch handschriftlich am Kaffeehaustisch verfasst und erst später mit der Schreibmaschine abgetippt. Ihre Ideen konnten einfach nicht mehr warten.

Passivität bringt Unsicherheit. Unsicherheit bringt Pessimismus. Also, lege los, trete in Aktion, beginne zu handeln! Das mobilisiert ungeahnte Kräfte – und nichts verschafft mehr Zuversicht als der erste erfolgreiche Schritt.

Konzentriere dich nicht darauf, was du nicht hast, sondern darauf, was du willst. Der Weg entsteht beim Gehen und ein Weg ist ein Weg auch im Nebel. Mit anderen Worten wenn du einen Weg siehst, betrachte ihn nicht länger, gehe ihn.

Und wenn du tust, was du immer getan hast, wirst du auch bekommen, was du immer bekommen hast! Und das ist doch sicher nicht der Sinn, der Sinn deines Lebens.          

Entscheide dich

Wissenschaftler fanden heraus, dass wir täglich bis zu hundert verschiedene Entscheidungen treffen. Manche sind falsch, andere sind richtig. Wichtig ist zunächst, dass du dich überhaupt entscheidest. Bei einer Langzeitstudie gaben 74 Prozent der Befragten an, dass sie es im Nachhinein am meisten bereuen, überhaupt keine Entscheidung getroffen zu haben. Ein Mangel an Entscheidungskraft führt zu einer tiefen Unzufriedenheit.

Es fällt uns heute schwerer denn je uns zu entscheiden. Den ganzen Tag lang bewegen wir uns durch ein riesiges Entscheidungslabyrinth. An jeder Ecke wartet eine Entscheidung auf uns. Was das Entscheiden so schwer macht, ist das Sich-Festlegen auf nur eine Möglichkeit. Denn: Das JA zu einer Option bedeutet gleichzeitig ein NEIN zu vielen anderen verlockenden Möglichkeiten. Man fühlt sich wie ein Kandidat in einer Quiz-Show, mit der richtigen Antwort kann man ein Vermögen gewinnen, mit der falschen Antwort alles verlieren.

Wie weißt du nun, ob du eine richtige oder eine falsche Entscheidung triffst? Nun, du könntest eine Pro- und Contra-Liste führen. Bei existenziellen Entscheidungen, wie z.B. Jobwechsel oder Auswanderung wirst du dich jedoch nicht aufgrund vernünftiger Argumente oder analytischer Abwägungen entscheiden, sondern nach deinem Gefühl. Denn du kannst niemals alle denkbaren Konsequenzen abschätzen.

Es gibt zwei Regeln für eine gute Entscheidung. Erstens: Höre auf dein Gefühl. Innerhalb der ersten 20 Sekunden fällt unser Unterbewusstsein die Entscheidung und signalisiert uns „JA“ oder „NEIN“. Wer auf diese Signale hört, liegt in 90 Prozent aller Fälle goldrichtig. Und zweitens: Bei Entscheidungen mit existenzieller Tragweite höre erst recht auf dein Gefühl, schlafe aber zusätzlich noch eine Nacht drüber, und wenn am nächsten Morgen die Zeichen unverändert sind, dann vertraue ihnen.

Und denke daran: Es gibt keine gute Entscheidung ohne Restrisiko. Vertraue deiner Intuition. Sie basiert auf dem enormen Erfahrungsschatz, den unser emotionales Gedächtnis in jeder Sekunde unseres Lebens gespeichert hat. Während du noch unschlüssig vor der Kaufentscheidung stehst und dich fragst, ob du diesen oder jenen Mantel kaufen sollst, hat dein Gehirn längst für die entschieden.

Wer sich mutig zeigt, in dem er einfach mal auf seine Eingebung hört und sich – trotz möglicher Risiken und Konsequenzen – zu einer ungewöhnlichen Idee entschließt, feiert in der Regel die größten Erfolge. Durchsetzungskraft und Kreativität sind Erfolgsgaranten – beides können wir ohne Vertrauen in unsere Entscheidungskraft nicht entwickeln.

Auch hierbei hilft uns unser emotionales Gedächtnis, in dem all unsere Träume längst abgespeichert sind. Unsere Intuition ist der direkte Draht zu unseren geheimsten Wünschen.

Wann, wenn nicht jetzt?

Wenn du denn nun am Ende des von dir gewählten Weges angekommen bist, solltest du an dem Ort wohnen, wo du hingehörst, mit den Menschen leben, die du liebst, die Arbeit tun, die dich erfüllt mit einem Ziel vor Augen. Dann bist angekommen in deiner persönlichen Mitte, dann lebst du ein erfülltes Leben.

Aber das Leben ist ein Prozess, kein Zustand. Es ist eine Richtung, kein Ziel.

Das Leben steckt voller Rätsel, die nur dadurch gelöst werden können, indem wir leben.

Das Leben kann rückwärts betrachtet verstanden werden – aber wir müssen es vorwärts leben!

Jeder Mensch spürt das Gefühl von Ewigkeit in einem anderen Moment. Es sind diese magischen Augenblicke, in denen uns bewusst wird, wie kostbar jede einzelne Sekunde ist. Und wir erkennen: Nur wir selbst können bestimmen, ob wir uns Zeit rauben und uns unsere Persönlichkeit nehmen lassen oder nicht. Wer nach dem Prinzip Lebensfreude lebt, wird auch zum „Zeitsouverän“ – zum Herrn der eigenen Sinne. Er verliert sich nicht mehr so schnell in verführerischen Angeboten wie Internet, Computer und wahllosem Fernsehen. Sie alle können zu Zeitdieben werden, wenn wir ihnen zu viel Raum einräumen. Wir können heute überall hinreisen – und kommen trotzdem nicht bei uns selbst an. Aber genau darum geht es im Leben: um die Reise zu sich selbst.

Freue dich an der Unbefangenheit, Energie und Lebensfreude, die Kinder ausstrahlen. Denn Kinder machen anschaulich, was wir Erwachsenen verloren haben. Kinder sind Lebenslust pur, wenn sie spielen. Sie leben in der Gegenwart, während wir in vielem, was wir denken und tun, an der Vergangenheit kleben oder schon in die Zukunft vorauseilen. Kinder sind unsere Lehrmeister. Denn das wahre Leben findet immer nur in diesem Augenblick, dem JETZT, statt.

Also lebe, so gut und intensiv du kannst. Lass die Hausarbeit liegen, wenn dir plötzlich nach Opernmusik oder einem schönen Film zumute ist. Lass dich von deinem Bauchgefühl leiten. Dann fühlst du dich lebendig. Denn der Sinn des Lebens liegt darin zu leben nicht im Fertigwerden! CARPE DIEM. Nutze den Tag bzw. pflücke die Rose, solange sie blüht.

Es ist wichtig, dass du JETZT glücklich wirst, JETZT Liebe erlebst, JETZT Lebensfreude fühlst, JETZT Mitgefühl hast und JETZT Schönheit erkennst, denn dein Leben geschieht JETZT, in diesem Augenblick, in dem du diese Sätze liest.

JETZT kommt es darauf an, das Erreichte zu genießen, denn das ist der Sinn des Lebens. Der ganze Sinn des Lebens ist zu leben. So zu leben, dass du am Ende sagen kannst, ich habe wirklich gelebt. Ich habe gelebt!


Alles ist jetzt!
Was immer Du auch tun kannst
oder erträumst zu können,
beginne es.
Kühnheit besitzt Genie,
Macht und magische Kraft.
Beginne es JETZT!
(Johann Wolfgang Goethe)